Eigener E-Shop: Anleitung für Anfänger 

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Wenn Du eine Homepage erstellen willst bzw. planst, einen Onlineshop aufzubauen und das Ganze nach einem klaren Konzept durchzuführen träumst, um erfolgreiches Business zu betreiben, dann hoffe ich, dass dieser Artikel Dich ein bisschen weiterbringt. Mir geht es darum, dass Du Deine Zeit beim Lesen dieser Anleitung maximal konstruktiv verbringst. Dafür wird Deine Aufmerksamkeit und kritisches bzw. strukturiertes Denkvermögen benötigt.

Nach wie vor ist der Onlinehandel im Aufwind und der Online-Commerce Umsatz steigt immer weiter – und das nicht nur in Deutschland, sondern fast auf der ganzen Welt. Nach der HDE-Prognose müsste sich der Umsatz im E-Commerce in Deutschland im Jahr 2016 mindestens auf 44 Milliarden Euro belaufen. Prognosen gehen von weltweiten Wachstumsraten im E-Commerce von jährlich zwischen 13 und 20% in den nächsten vier Jahren aus.

Online-Umsatz 2016

An der Stelle würde ich gern Karina Spronk, Leiterin Partner Management Deutschland bei RetailMeNot zitieren:

„Maßgeblich zum anhaltenden Erfolg tragen natürlich die kontinuierlichen Maßnahmen der Händler bei, das mobile Einkaufserlebnis für ihre Kunden zu verbessern, indem sie unter anderem ihre mobilen Shops intuitiver gestalten, attraktive Apps mit Funktionsmehrwert anbieten und die mobile Bezahlung vereinfachen. Gut jeder zweite deutsche Online-Shopper, und damit mehr als jeder vierte Bundesbürger, hat im vergangenen Jahr etwas über mobile Endgeräte eingekauft.“

Und das macht auch Sinn – schließlich wächst jede neue Generation damit auf, das Internet noch tiefer zu erkunden. Online-Einkäufe werden mittlerweile als völlig normal betrachtet. Warum also nicht die Chance nutzen und einen Webshop erstellen? Ein Einstieg im E-Commerce lohnt sich jederzeit, unabhängig davon, ob Du bereits ein nicht virtuelles Geschäft führst oder nicht.

Diese Anleitung wird für Dich nützlich sein, wenn Du im E-Commerce Fuß fassen und einen kleinen bis mittelständischen Onlineshop starten möchtest. Ich möchte Dir zu einem hochwertigen Start im Bereich E-Commerce verhelfen. Sobald Du diesen Beitrag bis zum Ende gelesen hast, müsstest Du alle Grundlagen verstanden haben und die Weichen für die Zukunft stellen können. Insbesondere werden wir uns in diesem Artikel auf die wichtigsten Anforderungen fokussieren, die ein Online-Shop erfüllen sollte.

Die Vorteile eines eigenen Shops

Sicher weißt Du bestimmt, dass man bei solchen Online-Geschäften wie Amazon, eBay, Yatego und Etsy Waren nicht nur kaufen, sondern auch verkaufen kann. Und das könnte auch keine schlechte Idee für einen Einsteiger sein: Du kannst die große Besucherzahlen dieser Plattformen zu Deinem eigenen Vorteil nutzen, ohne große Investitionen in die Werbung zu machen. Es gibt jedoch ein Problem: Je nach den Produkten, die Du verkaufst, musst Du Vermittlungsgebühren bezahlen. Abhängig von der Plattform kann dies von 5% bis 20% betragen, was im Schnitt eine Menge Geld bedeuten kann. Du hast auch keinen Zugang zu Kundendaten, so dass Du deine Ressourcen in die Entwicklung der Kundenbeziehung nicht investieren kannst, z. B. über einen E-Mail-Newsletter.

Durch den Betrieb Deines eigenen Online-Shops werden diese Gebühren nicht mehr aktuell für Dich sein. Stattdessen musst Du aber den Zahlungsanbieter und Hosting-Kosten, z. B. PayPal, im Auge behalten. Aber letztlich wird Dir das weniger kosten und profitabler sein, als auf einer Plattform zu verkaufen. Offensichtlich kannst Du beide Strategien ausprobieren und testen – vielleicht wird es Dir im Laufe der Zeit gelingen, Deine Kunden von der Plattform zu Deinem eigenen Web-Geschäft zu locken. Auf lange Sicht ist natürlich eine eigene Website und Online-Shop bei weitem besser, um Deine Markenbekanntheit auszubauen und eigene Kundschaft zu gewinnen.

Die Wahl eines Shop-Systems

Diese hängt davon ab, wie viel Du einerseits bereit bist, Zeit und Ressourcen in Dein Projekt hineinzustecken und andererseits, wie fortgeschritten Dein Wissensstand ist: Je komplexer ein Shop-System ist, desto mehr Zeit und Geld verbraucht es. Ich würde Dir als Anfänger erstmal davon abraten, solch komplexe Systeme wie Magento, PrestaShop, OpenCart, ZenCart, Virtuemart, Shopify etc. zu nutzen. Es sind Open-Source-Systeme (frei verfügbare Programme), die nicht nur eigenen Webspeicher (Webspace) benötigen, sondern auch ohne technische Kenntnisse nicht wirklich leicht zu installieren oder konfigurieren sind. Das sind also keine Systeme für den begeisterten Einsteiger.

Auf der anderen Seite würde ich Dir wärmstens so genannten Shop- bzw. Homepage-Baukasten ans Herz legen. Das ist eine vorinstallierte Lösung, die ohne Programmierkenntnisse einzurichten ist und wenig Geld kostet. Inzwischen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter, die Gründern und Selbstständigen mit ihren Homepage-Baukästen die Möglichkeit geben, schnell und preiswert eine Webseite zu erstellen. Zu den bekanntesten Anbietern zählen 1&1, Jimdo, Wix, Strato, Weebly und One.com. Ich habe einige Homepage-Baukästen zu seiner Zeit getestet und kann Dir zwei davon empfehlen, die meinen Erwartungen entsprochen haben: JimDo und 1&1. Sie sind leicht zu bedienen, sind preislich sehr attraktiv und werden allen Bedürfnissen gerecht.

Es könnt aber auch sein, dass Du erstmal testen möchtest, ob sich der Online-Verkauf überhaupt lohnt, da Du noch nicht bereit bist, Dein Geld weder in System-Setups, noch in Shop-Baukästen zu investieren und möglichst schnell Deinen Online-Verkauf starten willst. In so einem Fall empfehle ich Dir, E-Commerce-Plug-Ins zu verwenden wie WordPress, Joomla, Typo3. Es sind kostengünstige Produkte, die so aufgebaut sind, dass sie auch von Einsteigern einfach bedient werden können. Bei solchen diesen Online-Shop-Lösungen musst Du lediglich die Produkte einstellen, die Du online vertreiben möchtest.

Merkmale eines rechtssicheren E-Shops

Wenn Du deine Geschäftsidee testen möchtest, brauchst Du nicht ein Gewerbe anzumelden, obwohl es schon ratsam ist, wenn Du mit dem Online-Handel gern starten würdest. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der ganze bürokratische Prozess ziemlich stressig und überwältigend sein kann. Wenn alles gut läuft, kannst Du es auch nachhinein machen. Wichtig ist nur, dass Du Dich vor Abmahnungen sicher machst, indem Du einige Sachen beachtest. z.B., musst Du klar stellen, dass Dein E-Shop folgende Punkte beinhaltet:

  • korrektes Impressum sowie Datenschutzerklärung
  • Widerrufsrecht und AGBs
  • Darstellung des Warenkorbs
  • Bestellbestätigung
  • Bestell-Button
  • Zahlungsarten
  • Hinweise zu Lieferzeiten
  • Datenabfrage bei Adresseingabe

Insgesamt erfüllt nur Jimdo unter Homepage-Baukasten komplett alle gesetzlichen Vorgaben. Die Hamburger Firma passt den Shop so umfassend an, dass er wirklich allen gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Besucher anlocken

Hierfür gibt es zum Glück verschiedene Möglichkeiten. Das sind:

  • SEO
  • Social Media und
  • E-Mail Marketing.

Dabei ist SEO ein ziemlich langer Prozess und kann Monate dauern, bis es Dir die ersten Besucher bringt. Also solltest Du Dich damit ausführlicher beschäftigen. Es würde jedoch den Rahmen dieses Artikels sprengen. Facebook, Twitter, YouTube, Instagram und Pinterest lohnen sich vor allem für außergewöhnliche Produkte. Da kannst Du die Fotos Deiner Produkte posten und eine spannende Präsentation anbieten. Damit diese Strategie hervorragend funktioniert, kannst Du auch zusätzlich zu Deinem E-Shop einen Blog starten. So wird es leichter für Dich sein, das Interesse von Follower und Fans zu wecken. Ein Newsletter eignet sich besonders, wenn Du damit Besucher zum Wiederbesuch Deines Shop motivieren oder die Bestandskunden  einladen möchtest, Wiederholungskäufe zu tätigen. Wie kommst Du an die E-Mails der Kunden ran? Die E-Mail-Adresse eines Interessenten kannst Du z.B. durch einen Rabattgutschein oder einen selbst erstellten PDF-Leitfaden oder E-Book erhalten, die du im Gegenzug kostenlos anbietest. Dann gibt es noch die kostenpflichtige Werbung wie Adwords und Facebook-Werbung, die ist aber eher für User mit Budget und wird für Dich erst später in Frage kommen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Geduld mit Deinem ersten Web-Projekt, denn wie Du schon bestimmt gehört hast: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Bleib am Ball!

1 Kommentar

  1. Wir sind bzgl. Webshop Lösung einen Mittelweg gegangen. Einen eigenen Shop auf Basis OpenSource zu bauen kommt aufgrund der vielen Schnittstellen und Komplexitäten nicht in Frage. Das ist technisch sicherlich sehr reizvoll, aber der Shop soll ja Mittel zum Zweck sein. Shop die auf WordPress, Jimdo etc basiseren sind schnell zu beengend. Zu Beginn sollen die Kosten ja auch gering gehalten werden – daher nutzen wir eine Mietshoplösung. Die Shop Software kommt von epages und wird von großen Hostern wie z.B. hosteurope skaliert angeboten.
    Man bekommt für kleines Geld sehr viel. Natürlich gibt es Einschränkungen die uns ärgern. Man ist in der Gestaltung nicht vollkommen frei. Hier würden wir uns oft mehr Flexibilität und Möglichkeiten wünschen, aber grundsätzlich würden wir wieder einen ähnlichen Weg gehen. Vor allen die große Vielzahl an Möglichkeiten und Schnittstellen sind hervorzuheben.

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